State of Play - Stand der Dinge (DVD-5)
Im packenden Politthriller State of Play - Stand der Dinge geht es um Macht, Mord und die Medien in heutiger Zeit
Politfilm, Thriller, USA, 2009
Originaltitel: State of Play
Regisseur: Kevin Macdonald
Darsteller: Russell Crowe
Rachel Anne McAdams
Robin Wright Penn
Jason Bateman
Helen Mirren
Ben Affleck
Jeff Daniels
Viola Davis
Chris Kawai
Jahr: 2009
Dauer: 122 Min.
FSK: 12
Auf der Beliebtheitsskala rangieren sie bei Umfragen nicht nur in Deutschland regelmäßig ganz weit unten: Journalisten und Politiker. Und genau diese beiden Berufsstände stellt der spannende und clevere Politthriller "State of Play - Stand der Dinge" in den Mittelpunkt des Geschehens. Die Ausgangssituation könnte perfider nicht sein, denn ausgerechnet die allzu große emotionale Reaktion auf den vermeintlichen Selbstmord seiner Assistentin macht den Washingtoner Kongressabgeordneten Stephen Collins (Ben Affleck) höchst verdächtig, in den Augen der Öffentlichkeit und vor allem der Presse. Nicht nur die Chefredakteurin des "Washington Globe", Cameron Lynne (Helen Mirren), vermutet, dass der Politiker etwas mit seiner Mitarbeiterin hatte. Ein nicht erst seit Bill Clintons Lewinsky-Affäre gern verwendetes Szenario. Auch seine politischen Verbündeten setzen dem smarten Politaufsteiger aus Pennsylvania zu; besonders Senator George Fergus (Jeff Daniels), einer seiner Förderer, möchte wissen, was dahintersteckt - ebenso wie Collins' Ehefrau Anne (Robin Wright Penn). Doch Collins ist erst einmal abgetaucht. Sein vielleicht einziger Verbündeter ist jetzt sein einstiger WG-Genosse, der "Globe"-Reporter Cal McAffrey (Russell Crowe). Der müsste eigentlich noch eine mechanische Schreibmaschine vor sich haben, auf der er seine Artikel hackt: McAffrey ist ein Journalist der alten Schule, ein Haudegen, der alles erlebt hat und jeden kennt, immer nach dem Motto "Gute Reporter haben keine Freunde, sie haben Quellen". Eigentlich soll er einer anderen Story nachgehen. Ein junger Schwarzer wurde getötet, ein zufällig vorbeiradelnder Fahrradbote ebenfalls angeschossen und schwer verletzt. Doch während McAffrey sich noch mit seiner Chefin streitet, die ihm die unerfahrene, aber erfolgreiche Zeitungsbloggerin Della Frye (Rachel McAdams) zur Seite stellen will, findet sich eine Verbindung zum Tod der Assistentin des Kongressabgeordneten. Denn Collins ist der Vorsitzende eines Komitees, das die Ausgaben des Verteidigungshaushalts überwacht - ein mehrere Milliarden schwerer Etat. Es gibt großes Interesse in Washington, etliche Dienste auszulagern, Nutznießer wäre vor allem der private Sicherheitskonzern Pointcorp. Stephen Collins wollte die Machenschaften des Konzerns aufdecken und weitere Aufträge verhindern. Ist er ins Visier skrupelloser Geschäftemacher geraten? Regisseur Kevin Macdonald, Oscar-Gewinner mit seinem Dokumentarfilm "One Day in September", ist es gelungen, die Grundkonstellation der rund fünfeinhalbstündigen BBC-Serie beizubehalten und das Ganze auf zwei Stunden spannende Politthriller-Unterhaltung zu komprimieren. Kleinere logische Löcher sind bei solch komplexer ­Materie nie ganz vermeidbar, aber der Erzählfluss kaschiert das ­Defizit recht geschickt. Den Vergleich mit Genreklassikern wie "Die Unbestechlichen" hält "State of Play" aus.