Star Trek (Blu-Ray)
Das neue Kinokapitel der unkaputtbaren Star Trek-Reihe erzählt von den Anfängen: wie sich Kirk und Mr. Spock kennenlernen
Science Fiction, USA, 2009
Originaltitel: Star Trek
Regisseur: Jeffrey (J. J.) Abrams
Darsteller: Chris Pine
Zachary Quinto
Eric Bana
Simon Pegg
Winona Ryder
Karl Urban
John Cho
Zoe Saldana
Bruce Greenwood
Anton Yelchin
Leonard Nimoy
Rachel Nichols
Jahr: 2009
Dauer: 127 Min.
FSK: 12
Symbolischer kann kein Neubeginn sein: Während James Tiberius Kirk zur Welt kommt, stirbt sein Vater als Captain an Bord des Raumschiffs "U.S.S Kelvin" im Kampf gegen einen rachedurstigen Romulaner namens Nero. Die Geburt des kleinen Kirk findet auf der Flucht im Rettungsboot statt. Ein paar Jahre später liefert er sich als Dreikäsehoch im Oldtimer-Cabrio eine Verfolgungsjagd mit einem Polizisten. Noch später prügelt sich der impulsive Hitzkopf Kirk (eher blass: Chris Pine) angetrunken in der Kneipe. Der väterliche Captain Pike (Bruce Green­wood) empfiehlt ihm dennoch die höhere Laufbahn: "Du könntest in vier Jahren Offizier sein." Kirk: "Vier Jahre? Ich schaff's in drei!" Da schreiben wir das Jahr 2250. Parallel dazu erfahren wir, wie auf dem Planeten Vulkan ein Junge namens Spock zum Genie heranreift, aber schon in jungen Jahren mit seiner Herkunft zu kämpfen hat, da sein Vater (Ben Cross) eine Erdenbewohnerin (Winona Ryder) geheiratet hat. Aus Ärger über den Rassismus seiner Artgenossen verweigert sich Spock (Zachary Quinto) der Aufnahme in deren Akademie und stellt sein Können der Föderation zur Verfügung. Er landet auf der brandneuen "Enterprise", auf der sich im Laufe des Abenteuers auch der Rest der bekannten Crew einfindet. Man merkt, dass dies ein ganz anderes "Star Trek"-Abenteuer ist als die bisherigen Kinofilme. Regisseur J.J. Abrams ("Mission: Impossible III"), selbst erklärter "Star Trek"-Abstinenzler, ist mehr an der Entstehung der Freundschaft der Ur-Protagonisten Kirk und Spock interessiert als an augenzwinkernden Insidergags. Die alten Fans erreicht er durch den Auftritt des alten Spock, Leonard Nimoy, der per Zeitreise in die Story um den amoklaufenden Bösewicht Nero (Eric Bana) integriert wird. Der sinnt auf Rache für die Zerstörung seiner Heimat, indem er die gesamte Föderation auslöscht. Der Kampf zwischen der "Enterprise" und Neros Schiff führt uns dabei über andere Planeten auch zur guten alten Erde. Es ist eine echte Leistung, 43 Jahre nach Erst­ausstrahlung von Gene Roddenberrys "Star Trek" weltweites Interesse an einem neuen Spielfilm zu entfachen. Umso größer aber auch die Erwartungshaltung, und wenn der elfte Film der Reihe auch weit entfernt davon ist, ein kompletter Reinfall zu sein, lässt sich eine leise Enttäuschung nicht leugnen. Bezeichnend: Beim Jungfernflug kommt die neue "Enterprise" nicht so recht aus dem Dock. Da geht jede Selbstironie nach hinten los. Um neue Fans zu rekrutieren, muss man viele neue Ideen haben, und die sind hier so unausgewogen wie die wenig originelle Story und Optik. So erinnert Neros Raumschiff an einen zusammengeklappten Weihnachtsbaum; es gab schon coolere Looks. Die Pappkulissen der TV-Serie sind bei einem Budget von 150 Millionen Dollar längst Geschichte, die Action ist solide, die Effekte makellos, wenn auch nicht bahnbrechend. Wer ein über 40 Jahre altes Auto flottmachen will, muss Abstriche beim Fahrkomfort in Kauf nehmen. Bei "Star Trek" rumpelt's zuweilen gewaltig. Aber wenn das Schmuckstück in der Sonne glitzert, ist man doch wieder stolz.