Es war Tom Cruise, der dafür gesorgt hat, dass die Siebzigerjahre-TV-Serie "Kobra, übernehmen Sie" den Weg auf die Leinwand fand. Entsprechend waren die ersten drei "Mission: Impossible"-Filme sehr auf Hunt und seinen Darsteller Cruise zugeschnitten. Doch eigentlich war der Agent der IMF, der "Impossible Missions Force" schon immer ein Teamplayer, eher jedenfalls als sein britischer Kollege James Bond. Im vierten Film der Reihe besinnt sich Cruise wieder auf das Kollektiv. Mit Erfolg: "Mission: Impossible - Phantom Protokoll", inszeniert von Pixar-Regisseur Brad Bird, funktioniert so gut, weil "Team Tom" so gut ausgewählt ist und sich auf einen Star verlassen kann, der dahin geht, wo's wirklich gefährlich wird. Der Kreml explodiert. Das gibt Ärger. Gemäß dem Hollywood-Motto "Beginne mit einer Explosion und steigere dich langsam" fliegt zum Auftakt dieses unmöglichen Auftrags gleich der Kreml in die Luft. Dahinter steckt nicht das IMF-Team, wie von den Russen vermutet, sondern ein gefährlicher Irrer namens Kurt Hendricks (Michael Nyqvist), der in den Besitz der Launchcodes russischer Atomraketen kommen will. Nach der Kremlexplosion sind die IMF-Agenten auf sich gestellt, offiziell gelten sie als Terroristen. Trotzdem muss Ethan Hunt (Tom Cruise) verhindern, dass Hendricks, der globale Nuklearkriege für friedensfördernde Maßnahmen hält, an die Codes kommt. Hunt erklärt seinem Team, bestehend aus Computernerd Benji (Simon Pegg), der schlagkräftigen Schönheit Jane Carter (Paula Patton) und dem Analysten Brandt (Jeremy Renner), was zu tun ist: Hendricks soll die Codes bei einem Treffen im Hotel Burj Khalifa erhalten, dem höchsten Gebäude der Welt. Dazu muss das IMF-Team in den Serverraum einsteigen, doch den erreicht man nur - von außen. EIn Bungee-Sprung vom Burj Im nächsten Moment klebt Hunt mithilfe von Hightech-Handschuhen wie Spider-Man an der Fassade, später gefolgt von einer Art Bungee-Sprung vom Burj. Respekt. Den muss man auch vor Tom Cruise haben, der die Stunts wirklich selbst ereldigt hat. Sollte es einen Preis für Mut am Set geben, er hätte ihn verdient. "Phantom Protokoll" ist überraschend witzig, temporeich und hat im Grunde alles, was die 007-Reihe einst so sexy und besonders machte: Action, exotische Schauplätze, schöne Frauen, technische Spielereien wie die iPad-Variante des legendären Yps-Um-die-Ecke-guck-Fernrohrs und keine Angst vor Unlogik. Dazu etwas Lässigkeit à la "Ocean's Eleven" und der Geist von Jason Bourne und Jack Bauer. Weitere Missionen: erwünscht. |