The Dark Knight Rises (Blu-Ray)
Schlussakkord der Batman-Trilogie: The Dark Knight Rises ist anspruchsvolles Actionkino mit einer vielschichtigen, nachtschwarzen Story
Action, Fantasy, USA, 2012
Originaltitel: The Dark Knight Rises
Regisseur: Chris (Christopher) Nolan
Darsteller: Christian Bale
Gary Oldman
Tom Hardy
Joseph Gordon-Levitt
Anne Hathaway
Marion Cotillard
Morgan Freeman
Matthew Modine
Eric Roberts
Michael Caine
Jahr: 2012
Dauer: 164 Min.
FSK: 12
"Des einen Werkzeug ist des anderen Waffe!" Milliardär Bruce Wayne weiß genau, dass man Gutes auch für böse Ziele nutzen kann. Daher verweigert er die Zustimmung, eine von seiner Firma Wayne Industries zur friedlichen Energiegewinnung entwickelte Nuklearmaschine an die Öffentlichkeit zu bringen. Kurz darauf wird der teure italienische Sportwagen von Batman-Alter-Ego Wayne abgeschleppt. Batman im Parkverbot? Schon daran lässt sich erkennen, dass es sich um eine etwas andere Art Superheldenfilm handelt. "The Dark Knight Rises" ist zudem einer der wenigen Blockbusterkandidaten, der ausdrücklich nicht in 3D produziert wurde, da Regisseur Christopher Nolan von diesem Format schlicht nichts hält. Auch ist es eher ungewöhnlich, fast eine Stunde auf das Auftauchen des Titelhelden warten zu müssen. Denn bevor Batman wieder im schwarzen Fledermaus­dress ins Geschehen eingreifen kann, passiert bereits einiges. Schon vor Drehbeginn der rund 250 Millionen Dollar teuren Produktion hatten Nolan und sein Star Christian Bale unmissverständlich verkündet, dass dies ihr letzter Auftritt an der Batman-Front sein werde. Ihr Abschiedsgruß an die vielen Fans ist ein vielschichtiges Meisterwerk von shakespeareschen Ausmaßen. Bösewicht Bane stürmt die Börse "Er ist ein stiller Wächter, ein wachsamer Beschützer, ein dunkler Ritter." Zu den Worten von Polizeichef Gordon (Gary Oldman) braust Batman am Ende von "The Dark Knight" auf seinem Motorrad davon. Man hält ihn für den Mörder des vermeintlich heldenhaften Staatsanwalts Harvey Dent. Allein Gordon kennt die Wahrheit, doch der schweigt und zerstört das Bat-Signal. Jetzt, acht Jahre später, haben Dents Reformen gegriffen: Die Straßen von Gotham City, wie Batmans an New York gemahnende fiktive Heimatstadt heißt, sind sauber. Alljährlich wird der "Harvey Dent Day" begangen, und Polizisten wie der junge John Blake (Joseph Gordon-Levitt) fragen sich schon, ob sie demnächst überfälligen Leihbüchern nachjagen müssen. Längst will die Politik auch den alten Gordon loswerden: "Er ist ein Kriegsheld. Jetzt haben wir Frieden." Das ändert sich ganz schnell mit dem Auftritt von Bane (Tom Hardy), einem ungeschlachten Bösewicht, der durch eine unheimliche Maske ein Gas atmet, das seine chronischen Schmerzen lindert und ihm enorme Kräfte verleiht. Mit einer ganzen Armee nimmt Bane die Börse ein und riegelt Gotham City schließlich komplett ab, indem er die Brückenzugänge sprengen lässt. Vorher setzt er noch beinahe die gesamte Polizeimacht im Kanalsystem unter der Stadt fest. Gotham ist in Banes Hand. Bruce Wayne kehrt zurück, um seine bankrotte Firma, Batman, um die Stadt zu retten. "Beide" bekommen dabei weibliche Unterstützung durch Miranda Tate (Marion Cotillard) und Selina Kyle (Anne Hathaway). Dann folgt der nächste Schlag: Bane droht mit der Detonation einer aus Waynes Nuklear­reaktor umfunk­tionierten Atombombe. Griechische Tragödie und Darth Vader Nolan verteilt die Schwere der Handlung diesmal auf viele Schultern. Und das ist auch nötig. Die vielschichtige Story mit manchmal nicht einfach zu entwirrenden Handlungssträngen gereicht griechischen Tragödie zur Ehre. Es geht um Verrat und Loyalität, Väter und Söhne. Nicht umsonst lässt Bösewicht Bane mit seiner Maske an Hannibal Lecter oder Darth Vader denken. Nolan spendiert ihm sogar einen Luke-ich-bin-dein-Vater-Moment. Dazu gibt es jede Menge handgemachte, fast schon archaische Action. Und Stille: Gerade in Actionszenen setzt Nolan wie einst Akira Kurosawa auf Geräuschlosigkeit, um die Sinne ganz auf die Choreografie der Bewegung zu lenken. Mit Batman (und dem Superhelden­genre generell) ist der Regisseur fertig. Aber natürlich lässt er am Ende der Saga die Tür mehr als einen Spalt offen. Es ist die Einladung für andere, ein neues Batman-Kapitel aufzuschlagen.