Gravity (DVD-5)
Sci-Fi-Thriller. Im All fliegt Sandra Bullock und George Clooney Weltraumschrott um die Ohren. Umso raffinierter setzt der Lost-in-Space-Thriller Gravity die 3D-Technik ein
Science Fiction, Thriller, USA, 2013
Originaltitel: Gravity
Regisseur: Alfonso Cuaron
Darsteller: Sandra Bullock
George Clooney
Jahr: 2013
Dauer: 91 Min.
FSK: 12
Am Anfang wird's infernalisch laut - und dann mucksmäuschenstill. Ein bis zur Unerträglichkeit gesteigertes Crescendo stimmt den Kinozuschauer auf die Lautlosigkeit des Weltalls ein, dazu werden wissenschaftliche Fakten eingeblendet - Schall wird nicht übertragen, da es keine Luft gibt -, die in dem Satz münden, dass das Leben im All unmöglich sei. Und das Überleben? Das zeigen die nächsten 90 Minuten, eindrucksvoll, packend, atemlos. Matt Kowalsky (George Clooney) ist ein alter Space-Recke, der immer dieselben Geschichten erzählt, hoffnungslos altmodische Rockmusik hört und es kaum erwarten kann, abgelöst zu werden. Dies ist sein letzter Einsatz, für die Wissenschaftlerin Dr. Ryan Stone (Sandra Bul­lock) ist es dagegen das erste Mal im All. Im Schnelldurchgang hat sie gelernt, was sie wissen muss, wohl fühlt sie sich dabei nicht. Dann passiert es: Während sie Außenreparaturen ausführen, gerät ihr Shuttle in einen alles zerstörenden Sturm aus Weltraumschrott. Einzig Stone und Kowalsky überleben. Bevor der Kontakt abbricht, informiert sie die Zentrale in Houston, dass in 90 Minuten mit dem nächsten Sturm zu rechnen sei. Bis dahin müssen sie die nächste Raumstation erreicht haben. Nur durch eine dünne Leine verbunden, schweben die beiden durchs All. Eröffnungsfilm des Filmfests in Venedig, höchstes Lob von den Regiekollegen James Cameron und Guillermo del Toro (sah den Film schon viermal), Oscar-Buzz für Sandra Bullock und Kameramann Emmanuel Lubezki - für den mexikanischen Regisseur Alfonso Cuarón, der mit "Der Gefangene von Askaban" den besten Harry-Potter-Film drehte, läuft es gut. Das Drehbuch zu "Gravity" schrieb er gemeinsam mit Sohn Jonás. Es finden sich Anklänge an Douglas Trumbull, Stanley Kubrick und auch an Ray Bradbury. "Gravity" ist ein Zweipersonenstück, ein Kammerspiel in der riesigen Kammer Weltall. Technisch beeindruckend: die 3D-Optik, obwohl der Film gar nicht in 3D gedreht, sondern später konvertiert wurde; und wie es Cuarón und Lubezki gelingt, den Kinozuschauer so effektreich mitten in das atemlose Geschehen zu setzen.