007 - SPECTRE (Blu-Ray)
Action. In seinem 24. Kinoabenteuer bekommt es James Bond mit neuen Gegnern und alten Bekannten zu tun. Nicht weniger als die Existenz der Doppelnullagenten steht auf dem Spiel, 007 kämpft auf eigene Faust und gleich an mehreren Fronten…
Action, Agentenfilm, GB, US, 2015
Originaltitel: Spectre
Regisseur:
Darsteller: Daniel Craig
Christoph Waltz
Léa Seydoux
Ben Whishaw
Andrew Scott
Ralph Fiennes
Naomie Harris
Monica Bellucci
Dave Bautista
Rory Kinnear
Jahr: 2015
Dauer: 148 Min.
FSK: 12
„Mit Vergnügen.“ So lautete James Bonds Antwort am Ende seines letzten Films „Skyfall“ auf die Frage, ob er bereit sei, die Arbeit wieder aufzunehmen. Er wiederholt es sogar. Und das nach selbstzerfleischender Reise in die eigene Vergangenheit, Psychoduell mit einem charismatischen Irren und dem Tod seiner langjährigen Chefin und Fördererin. Vergnügen? Im Ernst?! Bond is back, und diesmal elektrisierte schon der Titel die weltweite 007-Fangemeinde: „Spectre“. Das ist nicht nur die Abkürzung für Bonds langjährigste Gegenspieler und eine Terrororganisation vom feinsten, es ist auch eine Art Versprechen, im besten Sinne, dass die Reise weiter in die Richtung geht, die sie 2006 mit „Casino Royale“, dem kleinen Ausrutscher „Ein Quantum Trost“ und schließlich der großen Offenbarung „Skyfall“ einschlug. Eine kryptische Nachricht aus seiner Vergangenheit lässt James Bond (Daniel Craig) nach Mexiko City reisen, wo er erst mit der schönen Estrella (Stephanie Sigerman) im Bett landet und dann nicht nur eine Hubschrauberverfolgungsjagd (samt Looping) hinter sich, sondern auch einen italienischen Mafioso um die Ecke bringt. Dessen attraktiver Witwe, Lucia Sciarra (Monica Bellucci), kommt Bond später in Rom ebenfalls näher und deckt nebenbei die Existenz der Organisation namens Spectre auf. All das tut 007 diesmal nicht im Auftrag Ihrer Majestät, sondern im Geheimen und illegal. Denn parallel dazu stellt der neue Chef des Centre for National Security, Max Denbigh (Andrew Scott, Moriarty aus „Sherlock“), die Existenz des MI-6 – und damit auch Bonds – grundsätzlich in Frage. Team Bond um Q (Ben Whishaw) und Eve Moneypenny (Naomie Harris) tut alles, um 007 den Rücken frei zu halten, sogar sein neuer Chef M (Ralph Fiennes) setzt sich irgendwann für seinen Angestellten ein. Der versucht über Madeleine Swann (Léa Seydoux), die Tochter von Mr. White (Jesper Christensen), dieser mehr als zwielichtigen Figur aus den bisherigen Filmen, an die Drahtzieher heranzukommen. Und an einen gewissen Franz Oberhauser (Christoph Waltz), der für Bond fast so etwas wie Bruderliebe empfindet, wenn auch mehr im Kain-und-Abel-Sinne. Denn wo Spectre ist, ist Blofeld nicht weit. Ernst Stavro Blofeld, Bonds Nemesis und beliebtester Bond-Bösewicht jenseits von Auric Goldfinger. Nach der Besetzung des zweifachen Oscargewinners Christoph Waltz mit einer nicht näher definierten Schurkenrolle in „Spectre“ waren die „Blofeld“-Rufe durchs ganze Internet zu vernehmen. Selbst heftige Dementis von Seiten der Produktion und Waltz selber, der – immer genervter – betonte, er heiße in seiner Rolle Franz Oberhauser und eben nicht Blofeld, konnten die Wogen nicht glätten. Hatte man Ähnliches nicht gerade erst mit „Star Trek Into Darkness“ durchgemacht, als die Ist-Benedict-Cumberbatch-in-Wirklichkeit-Khan-Diskussion den restlichen Film überdeckte? Und hatte sich Blofeld nicht, im Film wie im Buch, kosmetischer Operationen unterzogen, um sein Aussehen zu ändern? Kenner der Romane des Bond-Vaters Ian Fleming lächeln schon beim Namen Franz Oberhauser wissend in sich hinein. War dessen Vater doch Bonds Skilehrer in Flemings Roman „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ und so etwas wie ein Ziehvater für den elternlosen Agenten. Was Waltz’ Franz zu einer Art Stiefbruder von Bond macht. Und ja… Oder nein? Bond bleibt blond. Vorerst. Als das 007-Studio Sony im Jahr 2014 gehackt wurde, landete nicht nur ein frühes Drehbuch im Internet, auch Probleme mit Dreh und Budget kamen zum Vorschein. Angeblich steuerte der Film auf Kosten von 300 Mio. Dollar zu, exotische Drehorte wurden in Frage gestellt. Was half, war der enorme Erfolg von „Skyfall“, nicht nur finanziell (weltweites Einspiel: über 1,1 Mrd. Dollar), und auch die drängende Bond-Konkurrenz im Kino, von „Kingsman: The Secret Service“ über „Codename U.N.C.L.E.“ bis zu Jason Bourne und „Mission: Impossible“. Befeuert wurde die 007-Diskussion durch Interviews, in denen der 47-jährige Craig eine gewisse Bond-Müdigkeit einräumte. Sein Vertrag läuft noch über einen weiteren Film, Bond 25, auf Nachfolgekandidaten wird schon gewettet. Aber seit der Weltpremiere wissen wir nun: er macht weiter. Mindestens einmal noch. Mit Vergnügen.