Fluch der Karibik 3 (DVD-5)
Action, Fantasy, USA, 2007
Regisseur: Gore Verbinski
Darsteller: Johnny Depp
Orlando Bloom
Keira Knightley
Geoffrey Rush
Kevin McNally
Jack Davenport
Naomie Harris
Lee Arenberg
Bill Nighy
Tom Hollander
Jahr: 2007
Dauer: 161 Min.
FSK: 12
Er wollte sich das Beste für den Schluss aufheben, hat Starproduzent Jerry Bruckheimer versprochen. Er kann sich damit nur auf die zu erwartenden Einnahmen des dritten Teils seiner Totenkopf-Saga bezogen haben, denn verglichen mit seinen Vorgängern ist „Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“ eine Enttäuschung. Der chinesische Freibeuter Sao Feng (Chow Yun-Fat) setzt zwar einige wirkungsvolle Akzente – wir lernen: auch Piraten agieren global –, aber der exotische Bonus verpufft schnell. Es dauert eine Dreiviertelstunde, bis die Rastalocken und der zauselige Doppel-Ziegenbart von Oberpirat Jack Sparrow (Johnny Depp) zum ersten Mal in Großaufnahme zu sehen sind – und erst jetzt nimmt der Film einigermaßen Tempo auf. Der dem Totenreich entstiegene Jack begibt sich mit Captain Barbossa (Geoffrey Rush), der schönen Elizabeth Swann (Keira Knightley) und deren Lover Will Turner (Orlando Bloom) auf die Suche nach dem Fliegenden Holländer des untoten Tentakelpiraten Davy Jones. Gleichzeitig hecken die sinistren Technokraten der East India Trading Company bösartige Machenschaften gegen die Weltgemeinschaft der Piraten aus.
Übrigens ist es lustig und fast rührend, dass Bruckheimer die schurkische East India Trading Company als Symbol für den globalen Raubtierkapitalismus sieht, wie er in Interviews verlauten ließ. Die Piraten sind nach dieser Logik so etwas wie G8-Protestler mit ’ner Buddel voll Rum, die im Film denn auch glatt ihren eigenen Anti-Gipfel abhalten.
Am Ende kommt es zu einer bildgewaltigen Seeschlacht im Innern eines gigantischen Wasserstrudels. Wer zu diesem Zeitpunkt wen womit und warum hintergangen oder übers Ohr gehauen hat, ist im verworrenen Durcheinander der Story längst unwichtig geworden. Außerdem hat der eigentliche Höhepunkt des Films längst stattgefunden: der Auftritt von „Mister Rolling Stone“ Keith Richards. Er macht seine Sache perfekt und setzt auf Jack Sparrows Frage „Wie geht’s Mama?“ den besten Gag des Films.
Überlang, unnötig verästelt, beinahe selbst schon untot: Was 2003 mit einer witzigen Piratenkomödie begann, ist in doppelter Verlängerung zu einer sterilen Eigenkopie geworden. Schade um den guten Jack Sparrow.